Druckgrafiken

Pierre Aubert begeisterte sich bereits früh für die Kunst und entdeckte den Holzschnitt 1926 im Alter von 16 Jahren. Neben seiner Tätigkeit als Landwirt lernte er von 1928 bis 1933 die Geschichte und die Besonderheiten dieser Technik bei Tell Rochat, einem jungen Künstler und Holzfäller aus Le Pont in der Vallée de Joux. Seine ersten Holz- und Linolschnitte datieren aus dieser Zeit.

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Während des Zweiten Weltkriegs fand Pierre Aubert zu seinem Stil. Die Landschaftsfolge Ombre et lumière trägt einen kennzeichnenden Titel, der die Intentionen seines druckgrafischen Werkes ausdrückt. Seit den 1950er-Jahren widmete er sich in einer intensiven Experimentierphase vollständig seiner künstlerischen Arbeit: scharf abgegrenztes Schwarz und Weiss, nuancierte Schnittwerte, aber auch farbige Abzüge, für die er einige seiner alten Werke überarbeitete. Dies gilt auch für Sous-bois, novembre, der Variante eines seiner Holzschnitte aus dem 1940–1941 geschaffenen Album Ombre et lumière.

Die Landschaften bilden mehr als zwei Drittel des Werkes. Drei Örtlichkeiten sind die Hauptpfeiler: die Vallée de Joux, die seine Heimat war, Romainmôtier, wo er sich in den frühen 1960er-Jahren niederliess, und Paris, Hauptstadt der Kunst, in das er zeitlebens immer wieder reiste. Sein letztes Blatt, Les Aiguilles-de-Baulmes ist eine 1987 ausgeführte Landschaft.

Das Thema des Baums, das in der Druckgrafik allgegenwärtig ist, spiegelt im Allgemeinen intime Anliegen. Le Vieux tronc, eines seiner Meisterwerke, könnte ein Bildnis oder sogar Selbstporträt seein. Der Geist, in dem Pierre Aubert die Bäume darstellt, erinnert im Übrigen ein wenig an das Werk Ferdinand Hodlers, den der Waadtländer Künstler sehr schätzte. Bei Aubert wird die Beziehung zwischen Sujet und Träger durch die Wahl des Holzschnitts als Medium verstärkt. Der Holzschnitt wurde rasch zur Lieblingstechnik Auberts, der als einer der schweizerischen Hauptvertreter dieser Kunst im 20. Jahrhundert gilt. Sein druckgrafisches Werk zählt etwa 1000 Holzschnitte, die 2007, zwanzig Jahre nach dem Tod des Künstlers, in einem Catalogue raisonné zusammengestellt wurden.